Die Geschichte des Piercings lässt sich bis auf 7000 Jahre zurückdatieren. Das Piercing wurde zu früher Zeit meistens zur Abgrenzung zu anderen Volksstämmen, für spirituelle Rituale und zur symbolischen Darstellung der Reife benutzt.
Traditionelle Piercings
Der Schmuck der Ureinwohner Amerikas, Afrika und Asien wurde aus Materialien wie Holz, Horn, Ton oder Knochen gefertigt. Getragen wurden die Piercings in den Ohrläppchen, der Nasenscheidewand, den Nasenflügeln, den Lippen sowie in den Genitalien. 1550 v. Chr. sind erste Ohrlöcher nachweisbar. Gedehnte Ohrlöcher, Lippenpflöcke und Septum Schmuck sind von mittelamerikanischen Völkern wie den Azteken bekannt.
Spirituelle Piercings
Im 16. Jahrhundert wurden Ohren, Zungen, Wangen und Genitalien als Opfergabe durchstochen, aber auch zur innerlichen Reinigung. In Malaysia wird jährlich ein Festival zelebriert, bei dem die Teilnehmer schon Monate vorher beginnen, sich auf das Fest vorzubereiten. Bei diesem Fest werden die Teilnehmer in Trance versetzt und Haken oder Spieße durch verschiedene Körperstellen gestochen. Beim Sonnentanz der Indianer werden die Haut an Rücken und Brust durchstochen.
Modische Piercings
Bei den modischen Piercings heutzutage gibt es sehr viele Arten:
Am Ohr:
- Helix
- Industrial
- Snug
- Tragus
- Venom
Im Gesicht:
- Augenbrauenpiercing
- Bridge
- Cheek
- Labret
- Madonna
- Snakebites
In der Brust:
- Brustwarzenpiercing
- Sternum
Im Bauch:
- Bauchnabelpiercing
- Surface/Oberflächenpiercing
Im Intimbereich der Frau (Intimpiercing):
- Anus-Piercing
- Christina-Piercing
- Diana
- Hymen-Piercing
Im Intimbereich des Mannes:
- Prinz Albert-Piercing
- Magic Cross
- Dolphin
Sehr beliebt, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist das Zungenpiercing.
Das Stechen
Vor dem eigentlichen Stechen müssen einige Dinge beachtet werden, ganz besonders die Hygiene. Der Piercer muss genau wissen an welcher Stelle der Einstich erfolgen muss um die Risiken wie z.B. eine Gesichtslähmung, so gering wie möglich zu halten. Die Einstichstelle wird gründlich desinfiziert und meist wird der Punkt farblich markiert. Mit einer sterilen Klemme wird nun die Haut gehalten und mit einer sterilen Einwegnadel durchstochen.
Im Stichkanal bleibt nun die Plastikhülle der Nadel zurück um mit Hilfe dieser den Schmuck einzuführen. Beim Durchziehen des Schmucks wird die Hülle dann aus dem Stichkanal entfernt. Zum Schluss wird der Schmuck noch verschlossen und je nach Körperstelle ein Pflaster aufgeklebt.
Die Heilung
Nach dem Stechen darf das Piercing 24 Stunden nicht berührt werden, ebenso darf keine Seife oder ähnliches daran kommen. Nach diesen 24 Stunden beginnt die eigentliche Pflege. Es wird empfohlen den Stichkanal täglich mit einem Wunddesinfektionsmittel zu reinigen und gegebenenfalls eine Wundsalbe aufzutragen.
Bei richtiger Pflege und ausreichender Hygiene ist ein Piercing innerhalb von zwei Wochen verheilt.